1937 | in München geboren |
1957 - 1959 | Steinmetz- und Steinbildhauerlehre an der Dombauhütte, Köln |
1959 - 1963 | Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Székessy |
1962 | Poensgen-Preis der Kunstakademie Düsseldorf |
1963 | Meisterschüler |
1963 -1965 | Studium mit einem DAAD-Stipendium an den Universitäten Alexandria und Kairo |
1964 | Förderpreis für Bildhauerei der Stadt Köln |
1975 - 1976 | Gastprofessur an der Northern Michigan University, USA |
1976 - 1993 | Professur für Bildhauerei an der Fakultät für Architektur der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule, Aachen |
seit 1993 | Freie Tätigkeit als Bildhauer in Eynatten, Belgien |
Wolfgang Binding (2004) über seine Arbeit:
„Jeder Bildhauer muss für sein Sujet, für sich und seine Vorstellung den richtigen Weg
finden, der es ihm ermöglicht, das zeichnerisch Festgehaltene in plastische Form
umzusetzen. Dieser Weg ist für meine Dinge das so alte und immer wieder neu entdeckte
Wachsausschmelzverfahren.“ ......
„Das Modellierwachs ist ein Material, das sich mühelos der warmen Hand fügt, auf jede
leichte Berührung, jeden gestaltenden Zugriff reagiert, ohne eigenen Charakter, ganz offen
für den formenden Willen. Diese Gefügigkeit und Bereitschaft sich verändern zu lassen,
macht die entstehende Plastik aber auch äußerst anfällig für ein Entgleiten in das
Unbestimmte.
Erst die Verwandlung dieses labilen Gebildes durch das Wachsausschmelzverfahren in die
Beständigkeit der Bronze gibt der bildnerischen Absicht ihre haptisch erfahrbare und
dauerhafte Gegenständlichkeit. Höchst präzise bildet die Bronze über die Negativform jede
Nuance in der Modellierung des Wachses ab, jede Bewegung der Oberfläche, Tropfen, den
Druck des Fingers. Da gibt es keine Zufälligkeiten. Der erfahrene Bildhauer kann im
Wachsmodell den Glanz, das Leuchten, das Spiel von Licht und Schatten, die Ausstrahlung
bestimmen. Was in der zeichnerischen Skizze aus dem Moment des Erlebens heraus,
impulsiv, fast unbewusst entstanden ist, bedarf bei der Umsetzung in die Plastik solider
handwerklicher und gestalterischer Kompetenz.
Doch bei aller erforderlichen Professionalität bleibt trotzdem immer etwas
Unbestimmbares, nicht Fassbares, nicht Benennbares übrig, etwas, das sich der
bildhauerischen Erfahrung und den erworbenen Fertigkeiten entzieht, etwas, das
hinzukommen, auf irgendeine Weise gegeben sein muss. Und dieses kleine, dieses ganz
kleine Etwas entscheidet darüber, ob es in einer Plastik gelungen ist, „dem Wirklichen eine
poetische Gestalt zu geben.“